Mit großem Stolz auf den ersten Absolventen-Jahrgang der Staatlichen Realschule hat „Unsere Schule“ die Verabschiedung der 67 jungen Damen und 38 jungen Männer in der Turnhalle der Schule festlich gestaltet. Im Anschluss an einen ökumenischen Gottesdienst in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, den Schüler und Lehrer zum Thema „Engel begleiten uns“ inhaltlich und musikalisch sehr anspruchsvoll vorbereitet hatten, traf sich die Schulfamilie mit einigen Ehrengästen in dem in der Zwischenzeit erweiterten und an der Praxis erprobten, auffälligen Schulgebäude an der Ingolstädter Straße 111.
Initiatoren, Spatenstecher und Wegbegleiter wie Altlandrat Dr. Xaver Bittl, Kreisrat Richard Lacher, Landrat Anton Knapp und Köschings Bürgermeister Max Schöner feierten mit denen, die im September 2004 als Pioniere zunächst in einer Außenstelle der Ingolstädter Fronhofer-Realschule provisorisch in den Klassenräumen der Volksschule Kösching und später in Containern untergebracht worden waren. Dieselben Pioniere eroberten das neue Schulhaus im September 2006. Startete das Schuljahr 2004/05 noch mit 110 Schülern in vier ausgelagerten Klassen, besuchen heute 894 Schülerinnen und Schüler in 31 Klassen die Realschule Kösching. „Gigantische Zahlen, von denen man beim Start der Schule höchstens zu träumen wagte“, kommentierte Landrat Knapp die Schulentwicklung. Und eine Stunde später im Verlauf des Festakts wendet sich Rektor Buchhorn an ihn mit dem schon einmal gehörten Appell: „Herr Landrat, ich glaube wir müssen bauen!“
Was in Containern begann, endet nun in einem ohnehin schon multifunktional und bestens ausgestatteten, modernen Turnsaal, der zur Ruhmeshalle „aufgemotzt“ mit rotem “Walk-of-fame“-Teppich und von der markanten Triumphbogen-Kopie des draußen vor der Schule rostrot leuchtenden cor-Ten-stählernen Tores beherrscht wird. Vor dieser Kulisse loben und beglückwünschen Landrat, Bürgermeister Schöner, Elternbeiratsvorsitzende Barbara Blumenwitz und Fördervereinsvorsitzender Andreas Schieferbein und die vier Klassenlehrer die Absolventen. Köschings Bürgermeister Schöner unterstreicht zudem den Stolz auf die damaligen Entscheidungsträger und macht aus seiner Freude keinen Hehl, damals so entschieden zu haben. Und er ergänzt, die Schülerinnen und Schüler seien auch bestens in das öffentliche Leben des Marktes integriert.
Landrat Knapp dankte dem Lehrerkollegium dafür, dass es den Heranwachsenden helfe, Eigenverantwortlichkeit zu entwickeln und sich soziale Kompetenzen im Hinblick auf den Beruf anzueignen. Dazu würden zusätzlich freiwillig wählbare Fächer angeboten. Anton Knapp: „Neben dem vielfältigen Unterrichtsgeschehen wird Wert gelegt auf ein umfangreiches Schulleben, auf eine werteorientierte Erziehung.“ In einer vielbeachteten kurzen Ansprache legte auch die Elternbeiratsvorsitzende Barbara Blumenwitz auf die Wertebasis „Unserer Schule“ den Akzent: Sie wollte die Kinder eigentlich gar nicht aus der Schulfamilie entlassen; das sei doch bei einer Familie gar nicht möglich: „Wir können sie nur verabschieden.“ Blumenwitz ist überzeugt: „Ihr habt an dieser Schule das Beste bekommen: Menschlichkeit konntet ihr hier erfahren. Und das ist wichtiger als Disziplin und Gehorsam.“ Und so lauteten auch ihre Wünsche: „Lasst euch nicht verbiegen, beweist Rückgrat. Werdet keine Ja-Sager. Zeigt, dass ihr Kameradschaft und Menschlichkeit schätzt und lebt danach. Seid heute stolz auf euch, ohne Überheblichkeit!“
Als Schülersprecherinnen bedankten sich Christina Fuß und Lena Busch bei „Mister Buchhorn“ und allen Lehrerinnen und Lehrern, aber auch beim Sekretariatsteam. Sie sahen dann doch Baumängel in ihrem gepriesenen Schulgebäude. Ihrer Ansicht nach hätten sie nämlich viel zu oft bei viel zu großer Hitze schwitzen müssen. Damit schlossen die jungen Damen ihre Kritik ab und lobten ihrerseits viele ihrer ehemaligen Lehrer. So hielten es auch alle vier Abschlussklassen: herzlich ging man auseinander. Allerdings sind den Schülern die Eigenheiten ihres Lehrkörpers nicht verborgen geblieben. Die szenisch
nachgestellte Lehrerkonferenz sorgte nicht bloß bei Insidern für größte Heiterkeit.
Vom Schulorchester musikalisch umrahmt nahmen die 105 Schülerinnen und Schüler aus den Händen ihrer Klassleiter ihre Abschlusszeugnisse in Empfang, wurden von der Elterbeiratsvorsitzenden beglückwünscht, bekamen vom Vorsitzenden des Vereines der Freunde der Realschule einen Jahresbericht geschenkt und wurden schließlich mit der Bitte um eine Autogramm und einem Abschiedswort von ihrem Direktor von der Bühne auf den „walk of fame“ gesandt. Übrigens wurden auch mehr als ein Dutzend Schülerinnen und Schüler mit Einser-Abschlüssen besonders erwähnt und ausgezeichnet. Schulbeste mit einem Notendurchschnitt von 1,33 wurde Carolin Schneider. Ebenso als vorbildlich hervorgehoben worden sind die 14 Absolventen des Streitschlichterprogramms.
(Thomas Schumann)