expertengespraech orient 2015 thsAuf Einladung der Lehrkräfte Thomas Daffner und Andreas Fisch referierte der Nah-Ost-Experte Simon Jacob, Erster Vorsitzender des Zentralrates der Orientalischen Christen in Deutschland, ...

 

 

 

im Rahmen des Sozialkundeunterrichts vor Schülern der 10. Klassen über die Zusammenhänge der anhaltenden Krisen im Nahen Osten.

Herr Jacob war und ist in seiner Funktion als Vorsitzender des ZOCD mehrfach mit Politikern und Presseteams in die Krisenregionen gereist, betrat dabei umkämpftes Gebiet, sprach mit Islamisten, sah Verfolgte und Entrechtete und kennt daher das Leid der Menschen aus eigener Anschauung und Erfahrung. In seinem Vortrag stellte er mit Hilfe von Schaubildern, Fotos, Statistiken und Filmsequenzen die Entstehung der gegenwärtigen Situation dar. Er berichtete hierbei u.a. von seinem Besuch in Nordsyrien im Dezember 2014 und zeigte einen Film, der während seines Besuches gedreht und in einem Politmagazin der ARD ausgestrahlt wurde. Darin wird die dramatische Situation der Christen in Syrien dargelegt, ebenso ihre militärische Schwäche. Simon Jacob appellierte daher an den Westen, den christlichen Minderheiten im gleichen Maße wie den kurdischen Peschmerga Waffen zu liefern, damit sie sich erfolgreich gegen den sogenannten „Islamischen Staat“ verteidigen können. Er betonte zugleich, dass von den Vorgängen im Nahen Osten nicht nur die dort lebenden Menschen betroffen seien, sondern in immer stärkerem Maße auch Deutschland.

In der anschließenden Diskussion nutzten die Schüler die Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen. Dabei spielte u.a. der Umgang mit den Dschihadisten eine Rolle, die nach ihrem „Einsatz“ im Nahen Osten nach Deutschland zurückkehren. Simon Jacob plädierte dafür, denen eine Chance zu geben, die keine Gräueltaten begangen hätten. Verbrechen müssten jedoch unbedingt juristisch verfolgt werden.

Der Vorsitzende des ZOCD appellierte abschließend an die Schülerinnen und Schüler, sich mit den Krisen im Nahen Osten auseinanderzusetzen. Angesichts der Tatsache, dass 90 Prozent der Dschihadisten durch die soziale Medien rekrutiert werden, forderte er die jungen Menschen auf, sich diesem „Krieg der Medien“ zu stellen, Informationen einzuholen, Stellung zu beziehen und Verantwortung zu übernehmen.

(Thomas Daffner)

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