pfeilgiftfroesche 2017 thsLetztes Jahr sind tatsächlich meldepflichtige Gifttiere in Kösching eingezogen. Die kleinen Pfeilgiftfrösche produzieren eines der stärksten Nervengifte der Welt. ...

 

 

 

Allerdings nur, wenn sie in freier Wildbahn andere giftige Insekten wie beispielsweise Ameisen fressen. Da die Tiere in Gefangenschaft nur Grillen, Fliegen und Heimchen bekommen produzieren sie dort kein Gift. Meldepflichtig sind sie aufgrund des Artenschutzes. Nichts desto trotz ist ihr Gift für uns Menschen sehr interessant. So nutzen die Regenwaldindianer seit Generationen das Gift (Curare) für ihre Pfeilspitzen, um so ihre Beutetiere zu betäuben und sich selbst für die Jagd zu stimulieren. Zudem setzt die Medizin große Hoffnung auf die Gifte. Zum einen könnten sie als nicht abhängig machende Schmerzmittel anstelle von Morphium Anwendung finden, zum anderen wird in Bezug auf Nervenkrankheiten wie Alzheimer und Parkinson sowie bezüglich Herzkrankheiten medizinisch geforscht.

Was die Amphibien allerdings als Terrarientiere so interessant macht ist ihr Brutpflegeverhalten. Die Baumsteigerfrösche legen ihren Laich in Baumpflanzen wie beispielsweise Bromelien ab. Um diese permanent feucht zu halten, holen die Frösche Wasser aus Pfützen und bewässern damit ihre Gelege in den Bäumen. Schlüpfen nun die Kaulquappen nach einigen Wochen, nehmen die Tiere ihre Babys „Huckepack“ und tragen sie zur nächstgelegenen Wasserstelle, um sie dort ins Wasser zu lassen. Hier beginnt die Metamorphose von der Kaulquappe zum Frosch und der Kreis schließt sich. Dies ist eine erfolgreiche Strategie um Laichräubern an der Wasserstelle aus dem Wege zu gehen.

Die Zucht ist uns auch schon gelungen, weshalb das Wahlfach in den Ferien ein neues größeres bepflanztes Terrarium mit Regenanlage und großem Wasserteil eingerichtet hat. Das Becken wird die nächsten Tage in Betrieb genommen. So können sowohl die Frösche als auch die Kaulquappen ihre neues Reich erkunden. Ein großer Dank gilt den Freiwilligen des Wahlfaches Terrarienkunde, welche in den Ferien ihre Zeit zum Aufbau dieses schönen Beckens geopfert haben.

(Martin Streb)

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