wertebotschafter teil2 2023 thsWas macht eigentlich ein Wertebotschafter und wie wird man das? Dieser Frage ging die bayerische Ehrenamtsbeauftragte Eva Gottstein, Landtagsabgeordnete aus Eichstätt, nach und besuchte Leon Kleber ...

 

 

 

an der Realschule in Kösching. Der 16-Jährige absolvierte im Februar über das Bayerische Kultusministerium die Ausbildung zum Wertebotschafter. „Ich bin selber bei der Feuerwehr und weiß, wie es ist, wenn man mit anderen zusammenarbeitet, und wie wichtig dabei Werte sind“, beschreibt der Neuntklässler seine Motivation. „Durch die Ausbildung zum Wertebotschafter habe ich gelernt, wie man Werte zeigen und auch anderen vermitteln kann.“ Unterstützt wird Leon dabei von seinem Lehrer Konrad Reindl, der den Schüler gezielt auf das Thema angesprochen hatte: „Wir haben seit Jahren ein sehr aktives Projekt `Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage`, in dem auch Leon dabei ist. So kam der Kontakt zustande. Unsere Schule hat nun zum ersten Mal bei der Wertebotschafterausbildung teilgenommen.“ Die Ausbildungswoche im Europäischen Schullandheim in Bad Windsheim sei „eine tolle Woche für mich“ gewesen, blickt Leon zurück. Nach einem lockeren Kennenlernen am ersten Tag sei man intensiv ins Thema eingestiegen. „Wir haben verschiedene Werte definiert, zum Beispiel Respekt: Was ist das, was braucht man dafür, wie setzt man ihn ein, wie gibt man ihn weiter?“ Die Ergebnisse habe man in den Gruppen präsentiert und auch im Gespräch mit externen Referenten daran gearbeitet. „Zwei Philosophinnen haben uns beigebracht, wie man beispielsweise das Selbstbewusstsein stärkt und wie man das auch anderen Kindern vermitteln kann.“ Leons Fazit: „An einem Tag haben wir mehr gemacht als an fünf Tagen Schule. Es war anstrengend und fordernd, aber es hat sehr viel Spaß gemacht!“ Nun schmiedet er bereits konkrete Pläne, wie er als „Influencer in der Schule“ die Wertebildung an der Realschule in verschiedenen Projekten wie etwa einem Nachhaltigkeitsworkshop angehen möchte. Auch über Verbesserungsmöglichkeiten hat sich der engagierte Schüler Gedanken gemacht: „Man braucht Lehrer, mit denen man sich wirklich auseinandersetzen kann. Jeder Lehrer mit Wahlfach könnte einen bestimmten Wert vertreten und wäre dazu der Ansprechpartner.“ Dass Leon durch seine Ausbildung neue Sichtweisen und Schwung aus Schülersicht in die Schule einbringt, konnte Lehrer Reindl bereits feststellen. Pro Schule könne aktuell jedoch nur eine Person für die Ausbildung angemeldet werden. „Das ist ein Punkt, an dem man einhaken kann“, greift die Abgeordnete den Ball auf. „Im Team geht alles leichter. Meiner Meinung nach sollte an jeder Schule mindestens ein Wertebotschafter sein.  Daher werde ich anregen, dass die Ausbildungskapazität von derzeit 25 pro Regierungsbezirk angepasst und erhöht wird.“ Auch die stellvertretenden Schulleiterinnen Eva Wachslander und Ingrid Mayer sind sich bewusst: „Die Arbeit des Wertebotschafters ist ein wertvolles Samenkörnchen, das wir fleißig weiter gießen werden.“ „Ehrenamt ist sehr vielschichtig“, betont Eva Gottstein, die in ihrer Funktion als Bayerns Ehrenamtsbeauftragte sowie als ehrenamtspolitische Sprecherin der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion das Engagement im Freistaat mehr in den Fokus rücken möchte. „Man braucht eine aktive Schulleitung und aktive Lehrkräfte, die auf solche Projekte aufmerksam werden und ihre Schülerinnen und Schüler auch in der Umsetzung proaktiv unterstützen. Bayern ist ein Ehrenamtsland, Ehrenamt braucht Nachwuchs. Das ist ein Weg, um Jugendliche auch in der Schule ans Ehrenamt heranzuführen.“ Ganz nach dem Motto der Wertebotschafter: „Werte machen Schule“.

Quelle: https://eva-gottstein.de/aktuelles/pressemitteilungen/presse-detailseite/werte-machen-schule-in-koesching/